Für die Installation und natürlich auch für den Betrieb von JPilot ist das GTK+-Toolkit und die glib-Bibliothek erforderlich. Keine Sorge, beide werden normalerweise standardmäßig mit allen Distributionen installiert.
Weiterhin ist für die Kommunikation des Programmes JPilot mit dem PalmPilot das extra zu installierende Programm Pilot Link vonnöten. Aber auch dieses wird mit fast allen Distributionen ausgeliefert und dementsprechend installiert. Pilot Link wird zur Zeit wieder weiterentwickelt. Die Installation einer neuen Version sollte sich also lohnen.
Um JPilot zu übersetzen (,,compilieren``), brauchen Sie die GTK+ Version 1.2 oder neuer. Diese muß installiert und dem System bekannt sein. Um heraus zu finden, welche Version des GTK+-Toolkits auf Ihrem System installiert ist, rufen Sie das Programm gtk-config mit dem folgenden Parameter auf:
gtk-config --version
GTK+ erfordert seinersteits wiederum die glib-Bibliothek. Die glib-Version sollte normalerweise zu der GTK+ Version korrespondieren. Um die Versionsnummer der glib zu erfahren, verfahren sich auf ähnliche Weise:
glib-config --version
Beide Datensätze bekommen sie - sofern nicht schon vorhanden - auf www.gtk.org.
Weiterhin muß Pilot Link installiert und eingerichtet sein. Entscheidend ist, daß die zur Pilot Link-Suite gehörenden Programme pilot-xfer, memos sowie einige andere die Kommunikation zwischen JPilot und dem PalmPilot durchführen können. Für den Download von Pilot Link schauen Sie doch mal bei ftp://ryeham.ee.ryerson.ca/pub/PalmOS vorbei.
Achtung: Wenn Sie Pilot Link anhand der RPM-Pakete installieren, achten Sie darauf, daß Sie auch das pilot-link-dev RPM installieren, weil sich darin die Header-Files befinden, die JPilot braucht, um übersetzt werden zu können.
Als zusätzlicher Hinweis sei auf die ziemlich gute Dokumentation zum Thema ,,Linux und der PalmPilot`` verwiesen, die sich unter der Adresse www.orbits.com/Palm im Internet findet.
Um JPilot zu übersetzen (,,compilieren``) und zu installieren, gehen Sie folgendermaßen vor:
Wenn Sie die Sourcen von JPilot aus dem Internet gezogen haben, müssen Sie diese zunächst in ein Verzeichnis entpacken. Dies kann entweder mit einem GUI-Tool geschehen, oder Sie entpacken die Sourcen aus dem TAR-Knäul von Hand. Dazu benutzen Sie den Befehl:
tar -xvfz [Dateiname]
Wechseln Sie in das Verzeichnis, in dem sich die Sourcen von JPilot dann befinden und melden Sie sich als User root an. Dann geben Sie folgende Befehle ein:
./configure make make install
Anschließend können Sie JPilot aufrufen mit dem Befehl:
jpilot
Nur für den Fall, daß Sie JPilot deinstallieren wollen, sei hier auf den dazu erforderlichen Befehl verwiesen. Um eine neue Version zu installieren, ist eine vorherige Deinstallation nicht erforderlich. Sie deinstallieren JPilot mit dem Befehl:
make uninstall
JPilot wurde eigentlich so geschrieben, daß der HotSync-Vorgang besonders sicher ist. ABER: Es besteht immer die Möglichkeit, daß es zu Unregelmäßigkeiten und möglicherweisen zu Datenverlusten kommt. Daher sollten Sie, wenn sie wichtige Daten auf Ihrem PalmPilot haben, vor der Benutzung von JPilot immer ein Backup machen. Dazu benutzen Sie am besten das Programm pilot-xfer:
pilot-xfer -b [Zielverzeichnis]
Für den HotSync-Vorgang benutzt JPilot die Port- (,,Schnittstellen``) und Geschwindigkeitseinstellungen, die Sie im Einstellungen-Fenster (,,Preferences``) auswählen können.
Wenn Sie hier nichts eintragen, verwendet JPilot die Einstellung, die Sie anhand der PILOTPORT-Umgebungsvariable (s. dazu die Datei .profile oder .bashrc) eingestellt haben. Ebenso geht auch Pilot-Link vor.
Wenn Sie auch auf diesem Wege keine Einstellungen vornehmen,
versucht JPilot standardmäßig auf die Device
/dev/pilot
zuzugreifen.
Es wird empfohlen, einen Link zu legen, der von
/dev/pilot
auf die korrekte serielle Schnittstelle
verweist. Nötig ist dies nicht - aber empfehlenswert. Wenn
Ihre PalmPilot HotSync Schale (,,Cradle``) z.B. an die
Schnittstelle COM1 (Dos-Bezeichnung) angeschlossen
ist, handelt es sich dabei unter Linux um die Device
/dev/ttyS0. Um nun einen Link von
/dev/pilot
auf dev/ttyS0
zu legen, geben Sie
als User root folgenden Befehl ein:
ln -s /dev/ttyS0 /dev/pilot
Für eine andere Schnittstelle ändern Sie den Befehl entsprechend ab. COM2 wäre beispielsweise ttyS1 usw. Achtung, benutzten Sie nicht mehr die alten cua-Ports! Diese bruhen auf einem alten Standard und werden nach und nach nicht mehr unterstützt.
Weiterhin müssen Sie das so neu geschaffen Device auch für alle Benutzer freischalten. Der Befehl als User root, um dies zu tun, lautet (z.B. für COM1):
chmod 666 /dev/ttyS0
Die Installation von JPilot fügt Ihrem System auch einge
Farbdateien (,,Color Files``) hinzu, die im Verzeichnis
/usr/local/share/jpilot
installiert werden. Diese
Farbeinstellungen können Sie im Einstellungen-Fenster
auswählen.
Weiterhin sucht JPilot in ihrem Home-Verzeichnis im
Unterverzeichnis .jpilot
ebenfalls nach solchen
Dateien. Diese müssen mit jpilotrc anfangen, gefolgt
von einem Punkt und dem eigentlich bezeichnenden Namen der
Datei. Bsp: jpilot.blue
Wenn Sie neue Farbfiles erstellen wollen, kopieren Sie einfach ein altes um, benennen es neu und verändern es nach Ihrem Geschmack. Anschließend legen Sie es in einem der beiden oben genannten Verzeichnisse ab und freuen sich, daß es beim nächsten Mal im Einstellungen-Verzeichnis auftaucht.
Zögern Sie nicht, ein neu erstelltes Farb-File an den Autor von JPilot zu schicken! Sie können davon ausgehen, daß es mit der nächsten Version von JPilot verteilt wird.